Die Schriftstellerin Helene Hegemann hat am 25. Februar in Spiegel Online einen Gastkommentar veröffentlicht. Unter dem Titel „Man muss sich Christian Lindner als glücklichen Kojoten vorstellen“ berichtet sie von ihrem Besuch auf der Wahlparty der FDP. Und ich muss sagen: Selten habe ich so einen Bockmist gelesen.
Der Beitrag strotzt nur so vor Klischees, die sie mit der FDP verbindet. Nach dem Motto: „brutalster Durchsetzungsmechanismus“ und „ungezügelter Glaube an Profitmaximierung“. Ich glaube, Frau Hegemann hat sich weder jemals ernsthaft mit der FDP beschäftigt noch setzt sie sich mit politischen Realitäten auseinander. Sie reitet auf Vorurteilen herum, als wären sie ein wild gewordener Gaul. Da stellt sich mir die Frage: Was hat sie selbst geritten, als sie diesen Beitrag verfasste?
Als Spiegel-Abonnent war ich überrascht, dass dieser Beitrag keine Kommentarfunktion hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass dazu einige kritische Rückmeldungen eingegangen wären. Doch es bleibt die Frage: Auf welchem Planeten lebt Frau Hegemann? Ihre Aussagen und Beschreibungen widersprechen völlig meinen eigenen Erfahrungen mit der FDP.
Ich bin seit etwa drei Jahren FDP-Mitglied und als Journalist – insbesondere als investigativer Journalist – sicherlich niemand, der unkritisch mit politischen Parteien umgeht. Doch meine Erfahrung zeigt: Die FDP steht wie keine andere Partei für Freiheit, Demokratie und soziale Marktwirtschaft. Diese basiert natürlich auf Leistung, aber keineswegs auf rücksichtsloser Profitmaximierung.
Besonders absurd wird es, wenn Hegemann behauptet, FDP-Politiker würden Luxuswohnungen in Berlin bauen und Menschen an den Stadtrand verdrängen wollen. Woher hat sie diesen Bockmist?
Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, und Frau Hegemann darf selbstverständlich ihre Sichtweise äußern. Aber nach den damaligen Plagiatsvorwürfen um ihren Roman Axolotl Roadkill hatte ich bereits den Eindruck, dass sie eine sehr spezielle Art der Kreativität pflegt. Vielleicht sollte sie sich einmal selbst kritisch im Spiegel betrachten und überlegen, ob sie wirklich die Kompetenz besitzt, einen solch pauschalisierenden Kommentar zu verfassen – oder ob es ihr schlicht um Effekthascherei und Aufmerksamkeit geht.
Ich biete Frau Hegemann an, sich mit mir und Mitgliedern der FDP – gerne auch mit Christian Lindner – zu treffen, um ihre Vorwürfe in einer realistischen Diskussion zu überprüfen. Vielleicht würde ihr das helfen, sich etwas stärker mit den tatsächlichen politischen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Oder geht es ihr am Ende doch nur um Provokation und Publicity?
Mein Fazit: Ihr Kommentar ist nicht nur daneben, sondern total grottig.
Helene Hegemann und die FDP